Dienstag, 18. Oktober 2016

Cuamba


Ich bin nun endlich mal dazu gekommen einen neuen Eintrag zu verfassen. Ich lebe jetzt schon seit ca. eineinhalb Monaten in Cuamba und ich durfte schon viel erleben. Der Anfang war etwas schwieriger, da ich öfters sehr krank war. Jetzt habe ich mich aber total gut eingelebt. 
Hier in Cuamba ist es ganz anders als in Metarica. Die Station ist viel viel kleiner (wir leben hier nur zu fünft), die Stadt ist viel größer und ich bin alleine hier. Im ersten Moment war es schon ein kleiner Schock als ich erfahren habe, dass ich alleine nach Cuamba gehe, jetzt bin ich allerdings froh darüber. Alleine lebt man viel enger mit den Mädchen und Schwestern zusammen und erfährt viel. Außerdem konnte bzw kann ich meine Sprachkenntnisse hier sehr erweitern. 
Ich habe hier in Cuamba schon so viele Menschen kennengelernt, aus vielen Ländern(Kenia, Portugal, Kolumbien, etc.). Aber hauptsächlich natürlich aus Mosambik. Es ist so schön von allen direkt angesprochen und aufgenommen zu werden. 
In Cuamba war ich schon auf mehreren Festen und Ausflügen, wo ich die mosambikanische Kultur nochmal besser kennenlernen konnte. Zum Beispiel war ich mit einer Schulklasse in Mitúcué, auf einem großen Schulfest und noch mehreren kleineren Festen. 
Der Unterricht mit den Mädels macht mir total viel Spaß, Vorallem weil Sie immer so dankbar sind und immer mehr wissen wollen. Ich merke aber auch oft wie schlecht die Schulbildung hier ist und wie viel wir im Gegensatz wissen und lernen. 
Außerdem hat sich schon wieder mehr verändert für uns MaZ. Klaus musste vor einiger Zeit auch wegen gesundheitlichen Gründen zurück nach Deutschland, weshalb wir jetzt nur noch zu viert sind. Ende Oktober gehe ich dann wieder zurück nach Metarica.
Hier sind noch ein paar Fotos aus Cuamba und Umgebung




















Montag, 5. September 2016

Mein erster Monat

Der erste Monat in Mosambik ist jetzt schon vorbei und ich habe schon sehr viel erlebt!! Die ersten beiden Wochen war die Schule bzw. die Vorschule wo ich arbeite noch geöffnet und ich habe dort etwas gearbeitet. Es war sehr erstaunlich wie die Kinder uns begrüßt haben. Die ersten Tage konnte ich gar nicht richtig laufen, da die Kinder in Massen um einen stehen und jeder einen anfassen möchte. Nach ein paar Tagen hat es sich dann etwas gelegt. Ich habe bereits meine Schulkleidung bekommen, und alle Kinder und Titios und Titias ( Erzieher/innen) nennen mich nun auch Titia Luisa. Auf Deutsch übersetzt heißt das Täntchen. Hier ist vieles viel einfacher gehalten als in Deutschland: der Unterricht, die Spielmaterialien, das Essen, eigentlich alles. Es ist einerseits hart zu sehen wie wenig die Kinder bzw. alle Menschen haben, aber sie sind trotzdem alle so unglaublich glücklich und dankbar. Nach 2 Wochen sind dann die Ferien in Metarica angefangen. Meine bzw. unsere Aufgabe war es dann morgens Wasser aus dem Brunnen zu ziehen, damit wir damit gegen Abend das Gemüse und die Blumen gießen können. Mittags habe ich dann eine Woche lang 6 Mädchen und Irma Luisa unterrichtet. Ich habe mit Ihnen das Ave Maria, das Vater unser und das Ehre sei dem Vater auf Deutsch geübt. In der zweiten Ferienwoche haben wir die Schule gestaltet und das Alphabet, sowie Zahlen und Zeichen an die Schule gemalt. In unserer Freizeit haben wir auch schon einiges erlebt. Wir waren auf dem Berg von Metarica, haben eine Fahrradtour gemacht, waren oft spazieren, haben Titios besucht oder waren auf dem kleinen Markt in Metarica. Wenn wir das Gelände verlassen, kann man direkt die ersten Kinder hören die einem hinterherrufen (Titia, Titia Luisa). Man fühlt sich echt schon ein bisschen wie Zuhause. Außerdem waren wir bereits in Cuamba um Geld für unser Visum abzuheben. Da wir Ca 25.000 Metical abheben mussten ( Ca. 350€) und der Geldautomat immer nur 5.000 Metical (70€) ausgegeben hat, war es sehr unangenehm für uns. Drei weiße die sich immer wieder anstellen um Geld abzuholen, da gucken natürlich noch mehr als sonst schon. Und wir mussten damit leider wieder bestätigen weiße haben mehr Geld, was natürlich nicht stimmt. Aber zur Hautfarbe werde ich später nochmal einen Eintrag machen. Außerdem waren wir in Lichinga um unser Visa zu verlängern. Die Fahrt dahin hat ca. 6 Stunden gedauert und es war so gut wie gar kein Asphalt und wenn nur sehr sehr beschädigter, somit ist es auch wenn man mitten in der Nacht losfährt quasi unmöglich im Auto zu schlafen. Angekommen haben wir dann unsere Visa verlängert und es hat alles unglaublich schnell und ohne Probleme geklappt. Einen Mann haben wir mit 2 Säcken Feuerkohle bestochen damit es schnell geht, in Deutschland wäre dies natürlich unmöglich. Nach 2 Stunden waren wir fertig und es hieß wieder 6 Stunden Autofahrt. Auf dem Weg waren wir dann noch an einer Tankstelle und wir waren so erstaunt was es dort alles für Lebensmittel gab, wenn man sich sonst unsere sehr überschaubaren Lebensmittel in Metarica ansieht. Am Freitag bevor die Schule dann wieder losgehen sollte und Anna und Vici, die zwei anderen MaZlerinnen kommen sollten, hat Irma Leila mir plötzlich gesagt, dass ich am Sonntag für 2 Monate nach Cuamba gehen werde und dort die Mädchen unterrichte, im Haus helfen und dort lebe. In Deutschland war natürlich etwas komplett anderes abgesprochen, aber die Realität hier ist anders. Also bin ich jetzt in Cuamba und werde hier für einige Zeit leben. Aber dazu später ein Eintrag.
Der Markt in Meterica



Robert und ich auf der Fahrradtour

Am Papayas ernten



Der Klassenraum
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Mittwoch, 3. August 2016

Meine Anreise

Um 22:15 Uhr ging unser Flieger aus Frankfurt nach Johannesburg. Der Flieger war total riesig im Gegensatz zu unserem zweiten Flieger von Johannesburg nach Nampula. In Johannesburg angekommen waren es nur 5 Grad Celsius, also echt kalt. Dort war alles noch total westlich sodass man sich nicht wirklich wie in Afrika gefühlt hat. Unser nächster Flieger kam dann und schon ging es los nach Nampula. Der Flieger war total klein so dass dort nur ca 30 Menschen Platz drin hatten. Als wir dann angekommen sind, konnten wir die starke Veränderung schon direkt merken! Wir wurden dann von Irma Leila (Schwester Leila) abgeholt, und sind mit 2 weiteren Männern -in Nampula- zu einem leeren Haus von einem befreundeten Orden gefahren, wo wir die Nacht verbracht haben. Dort gab es keinen Strom und kein Wasser, dies war für mich natürlich total ungewohnt. Wir haben dann nicht mehr viel gemacht, nur gegessen und uns Sim Karten und einen Internet Stick gekauft. Ich habe mit Anna in einem Zimmer geschlafen und Robert und Klaus in einem anderen Gebäude. Das sind übrigens meine Mit - MAZler (Missionare auf Zeit). Nachts bin ich dann wach geworden, denn Anna ging es gar nicht gut. Sie hatte, wie auch schon vorher, Asthma und auch Nasenbluten. Wir haben dann beschlossen, dass wenn es in der Nacht nicht besser wird, sie wieder zurück fliegt. Wir haben dann alles mit Irma Leila besprochen und so ging es für Anna am nächsten Tag leider schon wieder zurück nach Deutschland. Total schade aber die Gesundheit geht da nun mal vor. Um ca 13 Uhr sind wir dann losgefahren und wir haben auch Irma Leila kennengelernt die auch in Metarica lebt. Da das Auto nur 5 Sitze hat, mussten Klaus und Robert zunächst hinten auf den Pick Up mit all dem Gepäck sitzen. Nach Ca 2 bis 3 Stunden sind wir dann angehalten um Zwiebeln zu kaufen und ich habe mit Robert Plätze getauscht sodass Klaus und ich hinten auf dem Pick Up sitzen. Es war total aufregend aber auch sehr gefährlich hinten drauf zu sitzen, denn auf Asphalt sind wir bis zu 130 km/h schnell gefahren. In Deutschland wäre so etwas unmöglich, doch hier ist es ganz normal, denn auch die Polizei hat uns nur freundlich begrüßt, so wie eigentlich jedem dem wir zu gewunken haben. Es war dann stock dunkel als wir in Meterica ankamen. Dort befindet sich ein weiteres Haus der Schwestern. Einer der Männer ist dort geblieben, also ist Robert hinten auf dem Pick Up und wir drinnen. Als wir nach 1,5 h dann in Metarica angekommen sind haben uns die Mädchen die bei den Schwestern leben mit singen und tanzen gegrüßt. Es war total schön!! Wir haben dann nur noch gegessen geduscht und haben geschlafen. Also waren wir angekommen, in Metarica. Unser Zuhause für ein Jahr!
Der Abschied von meiner Familie
In Johannesburg umsteigen


Angekommen in Nampula(Mosambik)
In Nampula mit Klaus